So war sie - die Premiere von "ik spek menkenspak"

Am letzten Samstag war es also soweit. Zum ersten Mal lief, rannte und tanzte "ik spek menkenspak" über die Bühne im Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten München. Um halb zehn öffnete sich dessen schwere Holztür und ließ eine gespannte Menge Premierenzuschauer ein. Bis zum letzten Platz war der in den Galerieraum improvisierte Zuschauerraum besetzt mit bekannten und mit neuen Gesichtern. Viele waren über die letzten zwei Wochen hinweg auch bei den öffentlichen Proben zu Gast gewesen. Andere kamen neugierig am Samstag zum ersten Mal vorbei. Das Bühnenbild von Markus Grob mit den überdimensional großen und liebevoll bemalten Prospekten von Jörg Besser hat dabei im neuen Theaterlicht alle beeindruckt. Schon zur Vernissage am 06. Juni hatten die Besucher bestätigt sich geborgen, sicher, eben wie in einer Höhle zu fühlen. In der warm goldenen Beleuchtung, die Igor Belaga in der Endprobenphase für "ik spek menkenspak" kreiert hat, schien sich der atmosphärisch plastische Effekt der Gemälde noch zu verstärken.
Im so verwandelten Kunstpavillon, konnten die Zuschauer nun also der Begegnung einer ehemaligen Geisha-Mutter mit einem ebenso ehemaligen, weil eigentlich ausgestorbenen Neandertaler beiwohnen. Auch ein anatomisch moderner Mensch ist im Spiel. Judith Huber lässt sich in ihrer dienstlichen Beflissenheit als Wächterin über Ordnung und Reinheit im Kunstpavillon nicht aus der Ruhe bringen. Auch wenn um Sie herum das Chaos zu toben beginnt. Eva Löbau, ehemals Mutter der "Bairishen Geisha", geht in "ik spek menkenspak" mit ihrem Besucher aus lang vergangener Vorzeit auf Tuchfühlung. Beide loten dabei ihre physischen Möglichkeiten und Grenzen aus, denken nach über den Körper, den Tod, das Erinnern und das Vergessen. Martin Clausens Neandertaler hat aus der Perspektive des Ausgestorbenen dabei oft anders ungewöhnliche, erhellende Ansichten über das Leben, die Natur und die Evolution.
Dem Publikum am Samstag auf jeden Fall hat die Reise durch die persönlichen, wissenschaftlichen, archäotechnischen und komischen Geschichten in "ik spek menkenspak" wohl Spaß gemacht. Der Applaus wollte nicht abreißen. Immer wieder mussten Eva Löbau, Martin Clausen und Judith Huber aus ihrem Häuschen zur Verbeugung stürmen.
So möchten wir uns an dieser Stelle denn auch ganz herzlich bedanken bei allen, die den Erfolg von "ik spek menkenspak" möglich gemacht haben: unseren Helfern hinter und Zuschauern vor den Kulissen. Ein herzliches Dankeschön für einen intensiv bewegenden Premierenabend von "ik spek menkenspak" am 20. Juni 2009.

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